AMMONIAK (NH3)

Ammoniak ist ein stechend riechendes, farbloses und giftiges Gas, das zu Tränen reizt und erstickend wirkt. Es gilt als indirektes Treibhausgas.

Ammoniak ist leichter als Luft (nur 2/3), ist sehr gut wasserlöslich (bei 20 °C lösen sich 520 l Gas in 1 l Wasser) und wirkt in wässriger Lösung alkalisch.

Ammoniak bildet für viele Produkte der chemischen Industrie die Ausgangsbasis. So z. B. zur Herstellung von Harnstoff, Sulfonamiden, Chemiefasern, Natriumcyanid, Blausäure und Nitrilen, Aminoplasten, Salpetersäure und Nitraten.

AMMONIAK-EMISSIONEN ENSTEHEN BEI:

  • Harnstoffharz/ UF-Harze-Herstellung (z.B. Leim)
  • Imprägnierharze (Tränkharze)
  • Isolierharze
  • Textilveredlung
  • Ätzen von Kunststoffen
  • Gießerei, Hot Box- und Corning-Verfahren
  • Düngemittelherstellung

MAßNAHMEN ZUR AMMONIAK-MINDERUNG:

  • Absorption/ Schwefelsäurewäscher
  • Thermische Verbrennung mit ggf. SCR oder SNCR
  • Adsorption mit imprägnierter Aktivkohle

Zu beachten: Aerosol-Bildung

Bei gleichzeitiger Anwesenheit von Ammoniak und sauren Schadstoffen, wie. Schwefeldioxid, Salpetersäure, kommt es zur Reaktion von Ammoniumsalzen, wie Ammoniumsulfat, Ammoniumnitrat. Dies sind Aerosole, welche salzartige Beläge bilden, die zur Anhaftung auf Rohrleitungen und Anlagenteilen und zu deren Verstopfung führen.

INTERESSANT!

  • Breite Anwendung findet Ammoniakwasser bzw. Ammoniaklösung bei der selektiven nicht-katalytischen Reduktion (SNCR) von NOX-Emissionen bei z.B. in Müllverbrennungseinrichtungen.
  • Ammoniak ist ein wunderbarer Dünger (Gülle, Gärreste aus Biogasproduktion, Mineraldünger). Die Landwirtschaft ist mit einem Anteil von etwa 95 % Hauptemittent des Luftschadstoffs Ammoniak in Deutschland.